Startseite > Tagungen > FLGÖ Fachtagung 2021

FLGÖ Fachtagung 2021

Am 15. und 16. September 2021 fand die FLGÖ Fachtagung 2021 in Tulln statt.

Gemeinsam mit der Kommunalmesse zeigte der Österreichische Gemeindetag zahlreiche Neuerungen und Ideen aus dem Klima- und Energiesektor sowie aus dem Wirtschafts- und Finanzbereich.


Teil der Energiewende werden


Die Möglichkeiten der neuen Energiegemeinschaften standen im Mittelpunkt der Fachtagung des Fachverbandes der leitenden Gemeindebediensteten Österreichs (FLGÖ)

Das nun beschlossene Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, kurz EAG, ist die Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende in Österreich. „Einer Energiewende, welche ein wesentlicher Beitrag bei der Bekämpfung des Klimawandels darstellt und daher eine Verpflichtung für die nächsten Generationen darstellt“ so FLGÖ - Bundesobmann Franz Haugensteiner 

„Um die Klimaziele zu erreichen, werden wir die Gemeinde brauchen!“ Das sagte Hans Hingsamer, Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebundes, bei der Podiumsdiskussion der Tagung des Fachverbandes der leitenden Gemeindebediensteten (FLGÖ).

Eine wichtige Rolle, so Hingsamer, haben die Gemeinden bei der Bewusstseinsbildung. „Und hier brauchen wir nicht nur die Politik, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung.“

Dem stimmte auch Obmann Haugensteiner zu: „Aufgabe der Politik ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die Verwaltung ist dann für die Umsetzung zuständig. Wenn alle an einem Strang ziehen, wird es großartige Projekte geben.“

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen vor allem auch die Chancen des Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG). Dieses schafft auch für die Gemeinden die Möglichkeit, Energiegemeinschaften zu gründen. FLGÖ-Chef Haugensteiner: „Das EAG ist die Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende in Österreich. Und die Energiewende ist wiederum Grundlage für Klimaschutz.“

Eine Energiegemeinschaft ermöglicht es, alle lokalen Energieressourcen zu nutzen und diese untereinander zu handeln. „Mit einer Energiegemeinschaft können alle Menschen Teil der Energiewende werden!“, sagte Eva Dvorak, Leiterin der neu gegründeten Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften. Die Erzielung von Gewinn ist allerdings nicht der Zweck einer Energiegemeinschaft, stellte Dvorak klar. Neben den ökologischen Vorteilen hat die Teilnahme einer Energiegemeinschaft auch sozialgemeinschaftliche und wirtschaftliche Vorteile. „Vielseitige Beteiligungen stärken den Zusammenhalt und das Verständnis für die Energiewende“, so Dvorak.

„Wichtig ist, dass die Partner einander gut kennen und Vertrauen zueinander haben, damit Verständnis da ist, wenn anfangs Fehler passieren“, meinte Matthias Zawichowski. Geschäftsführer der im-plan-tat Raumplanungs-GmbH.

Dworak präsentierte eine Umfrage, in der erhoben wurde, warum Gemeinden an einer Energiegemeinschaft teilnehmen wollen. Als Hauptmotivation zeigt sich, dass es für viele reizvoll ist, eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Aber auch die Möglichkeiten von Notstromversorgungseinrichtungen in Zusammenhang mit Stromspeicher ist ein wichtiger Aspekt.

Gemeindebund-Vizepräsident Hingsamer stellte klar, dass auch die Energiewende Infrastruktur braucht. „Beim Bau von großen Stromleitungen gibt es immer wieder Widerstände in der Bevölkerung. Auch Windkraftanlagen sind oft umstritten. Bei PV-Anlagen ist das einfacher, aber je mehr gebaut werden, desto größer wird die Ablehnung sein. Darauf muss man vorbereitet sein.“

Dazu FLGÖ-Chef Haugensteiner: „Bürgermeister und Gemeindebedienstete können mit Konflikten umgehen. Es ist aber wichtig, genug Zahlen und Fakten für gute Argumente parat zu haben, um auf alle Fragen vorbereitet zu sein. Das ist mein Tipp an die Amtsleiter und alle Verantwortlichen in den Gemeinden.“



FLGÖ Obmann Franz HaugensteinerDI Matthias Zawichowski - Firma implantat
eine Gruppe von Personen in einem Raumeine Gruppe von Personen in einem Raum