17. FLGÖ BUNDESFACHTAGUNG 2015
des FLGÖ Dachverbandes und des LV Tirol
im Interalpen-Hotel Tyrol in Telfs
27.10. -28.10.2015
Genaue Informationen
Thema:
Erfolgreiche Gemeindeverwaltungen
Mit Professionalität und Effizienz zum Erfolg
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren!
Die rund 200 Teilnehmer aus ganz Österreich und Südtirol zeigten sich von der 1. Bundesfachtagung der österreichischen Gemeindeamtsleiter im Interalpenhotel Telfs/Buchen von Inhalt und Organisation des hochwertigen Seminars zum Hauptthema „Erfolg“ sichtlich beeindruckt. Der Veranstalter Mag. Bernhard Scharmer, Landesobmann des Fachverbandes der leitenden Gemeindebediensteten Tirols (FLGT), bilanzierte sehr zufrieden: „Man konnte von dieser Tagung viele Impulse und Visionen in den Arbeitsalltag der Gemeindeverwaltungen der Zukunft mitnehmen.“
Zwei Tage lang beschäftigten sich die Teilnehmer intensiv mit den Themen Führung, Strategie, Management, Rollenverständnis Politik/Verwaltung und Bürgerservice. Namhafte Experten wie Österreichs höchster Beamter Dr. Manfred Matzka, Sektionschef im Bundeskanzleramt, der renommierte Autor Kambiz Poostchi und der Innsbrucker Verfassungsrechtler Prof. Dr. Karl Weber referierten. Auch brisante Fragen wie „Gemeindefusion versus Verwaltungskooperation“ kamen dabei zur Sprache.
Weber beleuchtete das Rollenverständnis von Bürgermeistern und Gemeindeamtsleitern und die effiziente Kompetenzverteilung zwischen Politik und Verwaltung. Poostchi („Führung muss führen“) erläuterte den wichtigen Unterschied von reinem Management und echter Führung, die sich auf den gesamten Menschen beziehe und nicht nur auf seine Arbeitskraft. Den entscheidenden Unterschied mache der Blick aufs Ganze.
„Ohne Verwaltung wären die Bürgermeister auf verlorenem Posten“, sagte Gemeindebund-Präsident Prof. Helmut Mödlhammer. Man müsse im Arbeitsumfeld und in der Gesellschaft Begeisterung schaffen und möglichst viele Bürger zu Aktiven machen. „Der Bürger unterscheidet nicht zwischen politischer Gemeinde und Gemeindeverwaltung sondern sieht die Gemeinden immer als Ganzes. Die Herausforderungen steigen, die Bürger werden kritischer!“
Ein Höhepunkt des Programms war die Podiumsdiskussion - moderiert von Irene Heisz, in der Skisprung-Olympiasieger Toni Innauer mit Spitzenvertretern aus Politik und Verwaltung über Erfolgsfaktoren diskutierte. Ihm sei der Begriff Leistung lieber als der Begriff Erfolg, führte Innauer aus – es gebe auch Erfolg ohne Leistung und Leistung ohne offensichtlichen Erfolg. Mit auf dem Podium diskutierten unter Anderem FLGÖ-Bundesobmann Franz Haugensteiner, MSc. und Tirols Gemeindeverband-Präsident Mag. Ernst Schöpf. „Bürgermeister sind ja nicht zwangsläufig Experten. Bürgermeister ist einer der wenigen Berufe, für die man keinen Befähigungsnachweis braucht“, meinte Schöpf. Bei der laufenden Verwaltungsmodernisierung komme den leitenden Gemeindebediensteten als Motor und Architekt eine äußerst wichtige Rolle zu, unterstrich Haugensteiner. Die Definition und Realisierung von Zielen könne nur in partnerschaftlicher Weise sinnvoll sein, wo alle Stakeholder gleichberechtigt eingebunden sind. „Damit meine ich alle Verantwortlichen in der Politik, die Vertreterorganisationen, die Kommunalakademien und die für die Ausführung verantwortlichen Manager vor Ort, die Amtsleiterinnen und Amtsleiter mit dem FLGÖ“, sagte der Bundesobmann.
Für den Veranstalter Mag. Bernhard Scharmer, selbst Gemeindeamtsleiter in der Marktgemeinde Telfs, ist eine klare Rollenverteilung genau so wichtig wie ein vertrauensvolles Verhältnis und ein gut funktionierender gegenseitiger Informationsfluss zwischen Bürgermeistern und Amtsleitern. Mit mehr und effektiverer Kooperation zwischen den Gemeinden könne man eventuellen Zwangsfusionierungen vorbeugen. „Bürgermeister und Gemeindeamtsleiter stehen in einem ständigen Spannungsfeld zwischen den Maximen der Wirtschaftlichkeit, Zweck- und Rechtmäßigkeit. Jede Gemeinde - ob groß oder klein - hat eine Fülle von rund 600-800 unterschiedlichsten Aufgaben zu bewältigen“, führte Scharmer aus. „ErfolgREICH“ bedeute dabei in Summe, „dass sich unsere Bürger in ihrer Heimatgemeinde wohlfühlen und ihre kommunalen Bedürfnisse bestmöglich zufriedengestellt werden.“
Prof. Dr. Kurt Matzler (Universität Innsbruck) stellte in seinem Vortrag klar, dass die kollektive Intelligenz immer größer ist als die Intelligenz eines Individuums, also das Team grundsätzlich bessere Leistungen erbringe als der Einzelne. Bei Führungskräften sei die emotionale Intelligenz wichtiger als bloße Fachkompetenz.
Am zweiten Tag nahm Bundesobmann Haugensteiner nahm das Wort „InsgesAmtsleiter“ auf, das die Tätigkeit der Verwaltungschefs in den Gemeinden genau treffe. Es stammt aus der begleitenden Ausstellung des Wortkünstlers Mag. Wilfried Schatz mit Wortkreationen wie „BÜRDErmeister“ und „WillKommune“. Alle Referenten und Sponsoren erhielten ein auf sie angestimmtes WortBild als Geschenk des Veranstalters. Im Rahmenprogramm signierte Toni Innauer seine beiden Bücher, deren zentraler Inhalt sein Erfolg im Sport und im Leben danach ist.
v.l.n.r.: Tirols Gemeindeverbands-Präsident Bgm. Mag. Ernst Schöpf, FLGÖ-Bundesobmann Franz Haugensteiner, MSc., Gemeindebund-Präsident Prof. Helmut Mödlhammer, Sektionschef Dr. Manfred Matzka (Bundeskanzleramt) und der Veranstalter, FLGT-Obmann Mag. Bernhard Scharmer
Toni Innauer referierte am Beginn der Podiumsdiskussion über Erfolg und Leistung.
Am Podium diskutierten Toni Innauer, Franz Haugensteiner, Helmut Mödlhammer und Ernst Schöpf (v.l.). Links Moderatorin Irene Heisz.
Fotos: FLGT/Stelzl (Fotos sind durch Anklicken vergrößerbar)
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